Netigate hat im Laufe des Jahres untersucht, wie sich die Loyalität der MitarbeiterInnen gegenüber ihrem Arbeitsplatz seit 2019 verändert hat. Dazu wurden Daten von 274 verschiedenen Unternehmen unterschiedlicher Branchen gesammelt, die in den Jahren 2019, 2020 und 2021 den Net Promoter Score ihrer MitarbeiterInnen (eNPS) erhoben haben. Diese Unternehmen verteilen sich über die Länder Deutschland, Österreich, die Schweiz, Schweden, Norwegen, Finnland, Großbritannien und die Niederlande. Der Report der Studie basiert auf über 200.000 eNPS-Antworten.
Den vollständigen Ergebnisreport können Sie hier als PDF herunterladen.
Der Employee Net Promotor Score (eNPS) ist eine beliebte Kennzahl zur Untersuchung der Mitarbeiterbindung und besteht aus nur einer einzigen Frage: “Auf einer Skala von 0-10, wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Unternehmen X als Arbeitgeber weiterempfehlen?“. Aus den gesamten Mitarbeiterantworten wird ein endgültiger eNPS berechnet.
Die Bedeutung der Mitarbeiterbindung
Loyale MitarbeiterInnen sind die Basis eines jeden Unternehmens. Sie sind Markenbotschafter, die ein Unternehmen aktiv durch positive Mundpropaganda weiterempfehlen, wenn sie zufrieden sind. Dies fördert das Wachstum intern und extern für MitarbeiterInnen und KundInnen gleichermaßen, da es einen Zusammenhang zwischen der Loyalität beider Gruppen gibt. Loyale MitarbeiterInnen sind engagierter und motivierter bei der Arbeit, was sich positiv auf andere auswirkt. Unternehmen, die regelmäßig einen hohen Net Promoter Score bei ihren KundInnen erzielen, weisen dementsprechend häufig auch beim Employee Net Promoter Score eine hohe Zahl auf.
70 Prozent der Unternehmen, die die Mitarbeiterbindung 2019 bis 2021
gemessen haben, verzeichneten einen positiven Anstieg ihres eNPS.
Bei den Unternehmen, die an dieser Studie teilgenommen haben, ist zu erkennen, dass die Mitarbeiterbindung von 2019 auf 2020 durchgängig gestiegen ist. Im Jahr 2019 lag der durchschnittliche eNPS bei 9, im Jahr 2020 stieg der Durchschnittswert auf 17. Dies lässt erahnen, dass MitarbeiterInnen während der Corona-Krise loyaler gegenüber ihrem derzeitigen Arbeitsplatz geworden sind. Bis Mitte 2021 bleibt der eNPS stabil und schwankte zwischen einem Wert von 16 und 17. So war Anfang 2021 die Wahrscheinlichkeit, den Arbeitgeber zu wechseln, geringer als vor der Pandemie.
Ende 2021 und zu Beginn des Jahres 2022 hat sich jedoch die Diskussion eröffnet, dass Arbeitnehmer weltweit einen Wechsel ihres Arbeitgebers in Betracht ziehen – der durchschnittliche eNPS sank auf 13 Prozent. Dieser Rückgang deckt sich mit Berichten über eine Kündigungswelle, die in der zweiten Jahreshälfte 2021 stark zunimmt. Mit der Pandemie kam der unvermeidliche Aufschwung des Home-Office und plötzlich gewannen Menschen auf der ganzen Welt Zeit, Geld und Freiheiten zurück. Daher stellt sich die Frage, wie Unternehmen das hybride Arbeiten nach der Pandemie handhaben, vor allem in Betracht auf die große Kündigungswelle.
Was treibt die Mitarbeiterloyalität heute an?
Das Hauptziel der Studie war es, die eNPS-Entwicklung der letzten Jahre zu verfolgen und darüber hinaus zu verstehen, welche Faktoren das Engagement und die Loyalität von MitarbeiterInnen fördern. In den Jahren 2019 und 2020 wurde von Netigate eine Panel-Umfrage mit über 3.000 ArbeitnehmerInnen durchgeführt, die 29 Fragen zum Treiben des Engagements – in Kombination mit der eNPS-Frage – beantworteten. Die Ergebnisanalyse hat gezeigt, dass Unternehmenselemente in Bezug auf Führung, Arbeitsaufgaben, persönliche Entwicklung und Klarheit hinsichtlich der Visionen und Ziele des Unternehmens eng mit der Mitarbeiterbindung verbunden sind.
Der Einfluss von COVID-19 auf die Entwicklung der Mitarbeiterbindung
Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat zu erheblichen Veränderungen im persönlichen und beruflichen Leben geführt. Eine der offensichtlichsten Folgen für ArbeitnehmerInnen war der schnelle und umfassende Wechsel vom Büro zum Home-Office.
Laut einer weiteren Netigate-Umfrage im Herbst 2020, in Bezug auf die veränderten Arbeitsbedingungen während der Pandemie, wird die Arbeit im Home-Office sehr geschätzt. Insgesamt waren während des Lockdowns 48 Prozent zumindest teilweise von zu Hause aus tätig – 19 Prozent davon sogar ausschließlich. Für die Zukunft wünschen sich 62 Prozent der ArbeitnehmerInnen, weiterhin mindestens teilweise im Home-Office arbeiten zu können; 18 Prozent würden gerne komplett darauf umsteigen und wären sogar bereit, für diese Option auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten.
Unternehmen, denen es gelungen ist, eine gute Kommunikation während der Telearbeit aufrechtzuerhalten, haben eine bessere Chance, hohes Engagement und hohe Loyalität unter ihren MitarbeiterInnen zu erzielen.
Das Verhalten von Führungskräften hat in kritischen Situationen, wie Krisenzeiten, einen nachhaltigen Einfluss auf ein Unternehmen und seine Belegschaft. Daher ist eine konsistente und effektive Kommunikation mit den MitarbeiterInnen entscheidend für den Erhalt und die Verbesserung einer starken, internen Unternehmenskultur.
Wie Mitarbeiterbefragungen die Mitarbeiterbindung beeinflussen
Netigate hat zudem untersucht, wie sich Mitarbeiterbefragungen – oder ein Mangel daran – auf den eNPS auswirken. Die Untersuchung ergab, dass MitarbeiterInnen, die 2019 und 2020 an keiner Art von Mitarbeiterbefragung teilgenommen haben, bei der Mitarbeiterbindung (eNPS) schlechter abschneiden als diejenigen, bei denen Unternehmen mindestens eine Mitarbeiterbefragung im selben Zeitraum eingesetzt haben.
Zusammenfassung
Besonders die Änderungen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat, treiben den Wandel der Mitarbeiterbindung voran. Es gilt eine offene Unternehmenskultur zu pflegen und die Kollegialität unter MitarbeiterInnen zu fördern. Dazu gehören zuallererst Wertschätzung und Vertrauen sowie eine offene Kommunikation. In einer solchen Umgebung können Fehler konstruktiv angesprochen werden, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Nur Unternehmen, die sich den neuen Herausforderungen stellen und sich anpassen, werden auch künftig hoch engagierte MitarbeiterInnen binden können.
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