Vielleicht haben Sie schon jahrelange Erfahrung mit Produktforschung und es kommt Ihnen selbstverständlich vor. Aber sollten Sie denken, dass Sie schon alles wissen, was es im Bereich der Marktforschung zu wissen gibt, dann könnten Sie eventuell falsch liegen. Warum wir das denken, erfahren Sie in unserem Wissensartikel zum Thema Produktbefragungen.
Seit dem letzten Jahrhundert hat sich in vielen Unternehmen nicht viel an der Art und Weise der Marktforschung geändert. Eventuell hat man traditionelle Marktforschungstechniken, wie persönliche Interviews oder Telefoninterviews, mit neuen Technologien ergänzt – z. B. Online-Fragebögen oder Skype-Interviews. Allerdings sollte man eine Sache nicht außer Acht lassen: Ihre Kunden und deren Verhalten verändern sich.
In diesem Artikel gibt Ihnen Netigate die besten Tipps und Ratschläge, wie Sie Ihre Marktforschung und Produktbefragungen an die Kundenkultur des 21. Jahrhundert anpassen. In unserem Artikel „Alles was Sie über Customer Experience ( CX) wissen sollten“ können Sie mehr über die Wichtigkeit des Kundenerlebnisses lesen – es sind heute nicht nur Preis und Verfügbarkeit des Produkts, die Konkurrenzkraft ausmachen. All dies hat Auswirkungen auf Ihre Produktforschung.
Die Entwicklung der Produktforschung
Das Konzept der Marktforschung stammt aus den USA und wurde 1910 erfunden. Produktforschung ist ein Teil der Marktforschung und besteht aus dem Sammeln und Analysieren von qualitativen und quantitativen Daten zu bestehenden und potentiellen Kunden. Dies hilft Unternehmen dabei, schlüssige Entscheidungen bezüglich neuer Produkte, Produktverbesserungen oder Produkt-Marketing-Strategien zu treffen. Dadurch stellt man sicher, dass die Trefferquote und damit der Erfolg besser ausfallen.
Zu den traditionellen Marktforschungstechniken zählt man persönliche oder telefonische Befragungen und Interviews, Papierfragebögen und Diskussionsgruppen. Diese Methoden wurden durch die Einführung der Panel-Forschung in den 90er Jahren revolutioniert. Eine Panelbefragung ist eine gezielte Befragung einer ausgewählten Referenzgruppe, die gewisse vorbestimmte Kriterien erfüllt (z.B. Alter, Geschlecht, Beruf, Interessen, Wohnort, sozio-ökonomischer Status). Die Digitalisierung der folgenden Jahre hat es dann noch einfacher gemacht, ganz bestimmte Zielgruppen zu erreichen.
Die Entwicklung der Produktforschung entstand nicht aus einer Eigendynamik heraus, sondern ist an die Weiterentwicklung von anderen Marketingstrategien und Marktforschungstechniken gekoppelt. Eine bahnbrechend Idee war zum Beispiel, dass Marken und Produkte auf eine gewissen Zielgruppe abgestimmt werden.
Die Anwendungsbereiche der Produktforschung
Produktforschung kann in unterschiedlichen Teilbereichen verwendet werden. Hierbei ist es wichtig, dass die Umfrage fokussiert bleibt und man nicht versucht, zu viele Fragestellungen mit nur einer Umfrage abzudecken.
- Produktverbesserungen: Sie möchten ein Produkt verbessern? Stellen Sie sicher, dass die neue Funktion einen Mehrwert für den Kunden bringt und dass das Produkt immer noch zur Marke passt.
- Neues Produkt: Produktforschung kann Innovationen hervorbringen. Wenn Sie eine komplett neue Idee haben, dann können Sie zuerst testen, ob es wirklich einen Markt für das Produkt gibt und was ihre zukünftigen Kunden für spezifische Wünsche haben. Damit überzeugen Sie schneller und gewinnen neue Kunden.
- Zielgruppe: Wer sind die Kunden, die Sie erreichen möchten? Welche Interessen haben sie? Was ist ihnen wichtig? Lernen Sie Ihre Kunden besser kennen oder finden Sie neue Zielgruppen.
- Wettbewerber: Welche Unternehmen und Marken bieten ähnliche Produkte an? Was mögen die Kunden daran und was eher nicht? Was macht Ihr Produkt/Service besser als das des Konkurrenten?
- Marketing-Strategien: Die oben genannten Bereiche sind bereits gute Grundsteine, um ein gutes Verständnis für Ihre Marketingstrategie aufzubauen. Was ist so speziell und einzigartig an Ihrem Produkt? Welches Produkterlebnis liefert man den Kunden und wie kann man dies noch mehr hervorheben?
Download: Zehn Tipps – Wie Ihnen Online-Befragungen im Marketing helfen können
Checkliste für Produktforschung
1) Forschungsziel
Stellen Sie sicher, dass Sie vor dem Start über Umfrage – und Panelkriterien nachdenken, so dass Sie ein klares Ziel haben. Was wollen Sie mit der Umfrage erreichen?
Ihr Ziel sollte nicht nur sein, die Kundenzufriedenheit zu steigern, sondern das Kundenerlebnis zu verbessern. Daher ist es wichtig, dass Sie nicht nur untersuchen, was Ihre Kunden mögen oder nicht. Stellen Sie auch Fragen, die Ihnen helfen, zu entschlüsseln, wie diese Präferenzen mit deren Werte und Ihrem Unternehmensbild zusammenhängen.
2) Identifizieren der gewünschten Befragten/Erstellen eines Panels
Bei der Produktforschung ist es wichtig, dass Sie die richtigen Teilnehmer für Ihre Umfrage auswählen. Sie sollten nicht nur Ihre eigenen Kunden befragen. Es ist noch aufschlussreicher, wenn Sie eine Panel-Umfrage durchführen, die aus Teilnehmern einer relevanten demographischen Zielgruppe (Alter, Geschlecht, Standort, Beruf, Interessen etc.) besteht. Vergessen Sie dabei nicht, dass Ihr Produkt nicht für jeden relevant und interessant ist. Ihr Produkt ist so gestaltet, dass es einer definierten Zielgruppe gefällt – sammeln Sie objektives Feedback, indem Sie mit Referenzgruppen arbeiten.
3) Auswahl von Fragen und Gestaltung des Layouts
Die Fragen und das Design Ihrer Umfrage sollten zu Ihrem Unternehmen und Image passen. Konzentrieren Sie sich darauf, wer Sie sind und sein wollen. Wenn Sie sich beispielsweise auf umweltfreundliche und fair-trade Produkte konzentrieren, dann nehmen Sie diese Fragen in der Rangfolge weiter nach oben. Gestalten Sie die Umfrage professionell und gerne mit einer persönlichen Note.
4) Integration von Ergebnissen in Marktforschungs- und Marketingstrategien
Nutzen Sie die Erkenntnisse aus Ihrer Produktforschung, indem Sie diese mit anderen Daten aus Kundenfeedback-Umfragen kombinieren. Wenn Sie ein ganzheitliches Kundenerlebnis schaffen wollen, sollten alle Kundenberührungspunkte ineinandergreifen.
Download: Best Practices für die Marktforschung – Welche Erkenntnisse die Süwag mit Panel-Umfragen gewinnt
Fragebogen für Produktforschung
Der Fragebogen ist entscheidend. Die Feedbackfragen, auf deren Antworten Sie mit Ihrer Produktforschung abzielen, sollten einige der folgenden Aspekte beinhalten:
- Was ist Ihr Zielmarkt?
- Wer ist der Endnutzer des Produktes?
- Wer sind Ihre Mitbewerber?
- Wo liegen die größten Vorteile Ihres Produktes?
- Wo liegen die sekundären Vorteile Ihres Produktes?
Produktforschung bei Neuprodukten: 5 einfache Schritte
Untersuchungen in Zusammenarbeit mit Ihrer Zielgruppe sind unabdingbar, wenn Sie ein neues Produkt entwickeln oder in den Markt einführen wollen. Wir haben hier 5 einfache Schritte aufgelistet, die Ihnen zum Erfolg verhelfen sollen.
1. Erforschen Sie die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden
Nutzen Sie Social-Media-Plattformen und persönliche Blogs und lesen Sie Meinungen und Kommentare über Produkte, um herauszufinden, was Ihre Zielgruppe von einem Produkt oder einer Dienstleistung erwartet. Werfen Sie einen zweiten Blick auf das Kundenfeedback, das Sie bereits gesammelt haben, um zu sehen, was die häufigsten Beschwerden und Vorschläge waren. Sprechen Sie mit internen oder externen Experten Ihrer Branche.
2. Ideen entwickeln und konkretisieren
Bringen Sie Ihr Team zusammen und entwickeln Sie Produktideen z.B. in kreativen Workshops oder Brainstorming-Sitzungen. Beziehen Sie gerne eine Online-Community und idealerweise Ihre definierte Zielgruppe, z.B. in einer Panel-Umfrage, mit ein. Fragen Sie nach, was den Teilnehmern beim Produkt- und Markenerlebnis fehlt. Oft haben sich aktive Nutzer schon darüber Gedanken gemacht.
3. Eine Idee auswählen und optimieren
Nutzen Sie quantitatives und qualitatives Ideenscreening, um eine Idee auszuwählen, mit der Sie weitermachen möchten: Mit Online-Umfragen können Sie unterschiedliche Produktoptionen auswerten. So können Sie einfach eine große Menge an Daten zu den verschiedenen Ideen sammeln und dies mit qualitativen und tiefergehenden Informationen aus Interviews und Fokusgruppen ergänzen. Verwenden Sie die gleiche Vorgehensweise, um die gewählte Produktidee zu optimieren.
4. Testen Sie Ihren Prototypen
Ausgehend von den Informationen, die Sie in den vorherigen Schritten gesammelt haben, können Sie nun einen Produktprototyp entwickeln. Nutzen Sie Marktforschung, um die Relevanz zu testen und den zukünftigen Erfolg zu messen. Kommt das Produkt bei der Referenzgruppe gut an? Passt das Produkt zu Ihrem Unternehmen?
5. Entwicklung einer Marketing- und Kommunikationsstrategie:
Nutzen Sie alle Erkenntnisse, die Sie in den letzten Schritten zusammengetragen haben: Wo liegen die Stärken und die Einzigartigkeit Ihrer Marke und Ihres Produkts? Wie schaffen Sie ein Erlebnis, das mit den Werten und Erwartungen des Kunden eng verbunden ist? Bringen Sie Marken-, Produkt- und Preismarktforschung zusammen und gestalten Sie eine schlagkräftige Marketingstrategie.
Netigate unterstützt Sie bei Ihrer Produktforschung
Erfahren Sie mehr über Produktforschung und Panelforschung auf unserer Website.