Eine sichere, faire und unbefristete Beschäftigung sind die zentralen Anliegen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland. Dies ist das Ergebnis der größten Beschäftigungsbefragung Deutschlands. 514.134 Beschäftigte aus mehr als 8.400 Betrieben haben sich an der IG-Metall-Befragung beteiligt und beantworteten Fragen zu verschiedenen betriebs-, arbeits- und gesellschaftspolitischen Schwerpunkten.
Unbefristeter Arbeitsvertrag sehr wichtig
Eine unbefristete Beschäftigung und ein ausreichendes Einkommen sind für die Befragten am Wichtigsten. So gaben bei der Frage „Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie an gute Arbeit denken“ 88 Prozent der Befragten an, dass Ihnen ein unbefristeter Arbeitsvertrag sehr wichtig sei und 83 Prozent nannten ein „ausreichendes und verlässliches Einkommen“ als wichtiges Kriterium. Rund die Hälfte der Beschäftigten halten planbare Arbeitszeiten und Mitsprachemöglichkeiten für wichtig.
Präkere Beschäftigung wird abgelehnt
Über 90 % der Befragten fordern, dass der Niedriglohnsektor eingedämmt wird und lehnen prekäre Beschäftigungsverhältnisse damit strikt ab.
Für IG Metall-Chef Berthold Huber bedeutet dies konkret, dass „die Politik Leiharbeit und Werkverträge regulieren muss“. Grundsätzlich müsse gelten „gleiche Arbeit – gleiches Geld„, so Huber.
Starker Sozialstaat gefordert, laut IG Metall Umfrage
Fast alle Befragten (97 Prozent) wünschen sich einen handlungsfähigen und starken Sozialstaat und und fordern faire Leistungen bei Rente, Gesundheit, Pflege und Arbeitslosigkeit. Ebenfalls als wichtig angesehene politische Handlungsfelder sind: gleichberechtigte Bildungschancen, die Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen und ein ökologisch und sozial nachhaltiges Wachstum.
Die Mehrheit der Befragten (73 Prozent) der Beschäftigungsbefragung sieht Weiterbildung als wesentlichen Faktor in der beruflichen Entwicklung an. Unter gerechten Bildungschancen verstehen sie gute Bildung, Ausbildung und Weiterbildung.
Gesetzliche Rente nicht ausreichend
Nur vier Prozent der Befragten gaben an, später gut von der gesetzlichen Rente leben zu können. Mehr als 40 Prozent glauben dagegen, dass ihre gesetzliche Rente nicht ausreichen wird. Gleichzeitig sieht sich nur ein Viertel der Beschäftigen in der Lage, privat ausreichend für das Alter vorsorgen zu können.
Die Ergebnisse der Beschäftigungsbefragung zeigen auch, dass die die Beschäftigten in Deutschland eine Vereinbarkeit von Arbeit und Leben wünschen. Nur sieben Prozent der Befragten geben an, dass sie ihrer Arbeit Vorrang vor ihrem Privatleben einräumen. Gut 80 Prozent ist es wichtig, die Arbeitszeit kurzfristig an private Bedürfnisse anpassen zu können.
Mehr über die Ergebnisse der IG Metall-Befragung erfahren Sie im Beitrag der Tagesschau.