Die große Kündigungswelle: Faktoren für den Kündigungsanstieg

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Die große Kündigungswelle: Faktoren für den Kündigungsanstieg

Die Vorhersagen einer Kündigungswelle begannen, als das US-Arbeitsministerium berichtete, dass allein im April 2021 vier Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz kündigten. Auch Microsoft ist ein fester Bestandteil des Gesprächs, denn die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage zeigen, dass 41% der ArbeitnehmerInnen in Erwägung ziehen, ihren Arbeitsplatz innerhalb des nächsten Jahres zu verlassen.

Auf einem globalen Arbeitsmarkt, auf dem ein großer Wettbewerb um Talente herrscht, müssen Unternehmen stärker denn je arbeiten, um ihre MitarbeiterInnen an sich zu binden. Dies macht die Aussicht auf die große Kündigungswelle noch beängstigender und wirft die Frage auf, was Menschen dazu bringt, ihren Arbeitsplatz in Scharen zu verlassen, und wie Arbeitgeber dagegen vorgehen können.

Argumente für eine hybride Remote-Arbeitsstrategie

Mit der Pandemie kam der unvermeidliche Aufschwung des Home-Office. Plötzlich gewannen Menschen auf der ganzen Welt Zeit, Geld und Freiheiten zurück, was es ihnen ermöglichte, sich sowohl in ihrem Privat- als auch in ihrem Berufsleben zu entfalten.

Auch wenn nicht jede/r das Arbeiten von zu Hause aus genossen hat, so ist es für andere ein Funken Hoffnung auf mehr Autonomie. Daher ist die Frage, wie Unternehmen nach der Pandemie mit dem Arbeiten im Home-Office umgehen, ein wichtiger Teil der Diskussion über die große Kündigungswelle.

Die Corona-Krise hat uns dazu gebracht, unsere Lebensziele neu zu bewerten. Auf persönlicher Ebene führten die von der Regierung verhängten Abriegelungen dazu, dass einige von uns ihre Familie und Freunde lange Zeit nicht sehen konnten. Dies hat dazu geführt, dass wir der Pflege unserer Beziehungen – unserer Existenz – außerhalb des Büros mehr Bedeutung beimessen. Für viele bedeutete dies auch ein grundlegendes Überdenken dessen, was eine gute Work-Life-Balance ausmacht.

Flexible Arbeit als die neue Normalität

Im Sommer 2020 führte Netigate eine Studie über die Arbeit von zu Hause aus während der Krisensituation in Schweden durch. Es kam heraus, dass 67 Prozent der Befragten gerne von zu Hause aus arbeiten, und 81 Prozent gaben an, dass sie dabei ihre Geschäftsziele erreichen.

“Viele haben es genossen von zu Hause aus zu arbeiten und ein großer Teil hat seine Geschäftsziele erreicht. Unternehmen müssen sich keine Sorgen machen ihre Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten zu lassen.”

Professor Stefan Tengblad, University of Gothenburg in „Arbeiten von zu Hause aus: Umfrageergebnisse zur neuen Normalität

Bei der Fortsetzung der Studie im Herbst 2020 für den deutschen Markt wurde deutlich, dass die Einstellung zur Telearbeit nach wie vor positiv ist: 71 Prozent der Befragten gaben an gerne im Home-Office zu arbeiten und für die Zukunft wünschen sich 62 Prozent mindestens teilweise im Home-Office arbeiten zu können. Jede/r Dritte wäre sogar bereit, für eine verstärkte Möglichkeit zum Home-Office auf einen Teil des Gehalts zu verzichten. Es scheint, dass dieser Ruf nach einem hybriden Arbeitsplatz von den Unternehmen gehört wurde, denn McKinsey berichtet, dass 90 Prozent der großen Unternehmen tatsächlich ein hybrides Modell wählen, wenn es darum geht, die Rückkehr ins Büro zu bewältigen.

Jetzt, da die Impfungen gegen das Corona-Virus eingeführt werden und die Menschen sich wieder an den physischen Arbeitsplatz wagen, warten ArbeitnehmerInnen gespannt darauf, wie ihre Unternehmen den Umgang mit Telearbeit handhaben werden. Für diejenigen, die bei der Arbeit von zu Hause aus erfolgreich waren, wird ein Arbeitgeber, der die Arbeit aus dem Home-Office ermöglicht, wahrscheinlich ein wichtiger Faktor bei der Wahl des Arbeitsplatzes sein.


Download: Netigate Studie: Arbeitsalltag während der Corona-Pandemie


Kündigungswelle
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Was hat Loyalität mit der großen Kündigungswelle zu tun?

Für viele Menschen hat die Art und Weise, wie sie von ihrem Arbeitgeber während der Pandemie behandelt wurden, eine entscheidende Rolle dabei gespielt, wie loyal sie ihrem Unternehmen gegenüber geblieben sind. Aber was hat die Loyalität der MitarbeiterInnen mit der Fluktuation zu tun und was passiert in den Unternehmen, in denen sie nicht vorhanden ist?

Netigate hat Anfang des Jahres eine große, internationale Studie zur Mitarbeiterbindung durchgeführt. Es war von besonderem Interesse, was die Loyalität antreibt und wie sich diese Werte seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie verändert haben. Nach der Untersuchung von über 200.000 Employee-Net-Promoter-Score-Antworten (eNPS) aus 274 Unternehmen verschiedener Branchen, war festzustellen, dass der Durchschnittswert des eNPS trotz der Pandemie stabil geblieben ist. Diese Ergebnisse sind interessant, vor allem wenn man sie im Zusammenhang mit der zu erwartenden großen Kündigungswelle betrachtet.


Download: Mitarbeiterbindung im Wandel – 2019 vs. 2021


Professor Graeme Martin von der Universität Dundee in Schottland stellt in seinem Kommentar zu den Ergebnissen der Studie fest, dass die stabilen eNPS-Werte möglicherweise dadurch zu erklären sind, dass einige Unternehmen in den ersten Phasen der Pandemie weiterhin Loyalität gegenüber ihren MitarbeiterInnen gezeigt haben und diese nicht einfach entlassen haben. Dies würde auf eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen Arbeitgeber und ArbeitnehmerInnen hindeuten. Wenn Unternehmen zeigen können, dass sie ihre MitarbeiterInnen wertschätzen, ist es wahrscheinlicher, dass sie von den zahlreichen Vorteilen profitieren, die sich aus der Bindung ihrer Spitzenkräfte ergeben.

Bei genauerer Betrachtung der Daten konnte auch festgestellt werden, dass MitarbeiterInnen, die zwischen 2019 und 2020 an keiner Art von Mitarbeiterbefragung teilgenommen haben, niedrigere eNPS-Werte aufweisen als diejenigen, die an mindestens einer Umfrage im Jahr teilgenommen haben. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, auf die Stimme der MitarbeiterInnen zu hören und aktiv mit ihrem Feedback zu arbeiten. Konkrete Schritte zur Verbesserung des Mitarbeiterengagements sind eine der besten Möglichkeiten, die freiwillige Fluktuation zu senken und die besten Talente auf dem Markt anzuziehen.

Ihr Unternehmen vor der Kündigungswelle schützen

Die Beziehung zwischen Arbeitgebern und ArbeitnehmerInnen verändert sich und wird immer symbiotischer. Um in der Zukunft der Arbeit auf der richtigen Seite zu stehen, müssen Sie bereit sein, sich an die Bedürfnisse Ihrer MitarbeiterInnen anzupassen. Wo früher die Arbeitgeber die Macht hatten, übernehmen heute die ArbeitnehmerInnen mehr und mehr die Kontrolle darüber, wie ihr Arbeitsleben aussieht. Sie suchen nach Unternehmen, Berufen und Branchen, in denen ihre sich wandelnden Bedürfnisse erfüllt werden können. Wie Professor Graeme Martin erklärt:

“Wenn die Menschen etwas schätzen und erwarten, dann wird es zum Problem, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden.”

Folglich wird Flexibilität der Schlüssel sein, wenn es darum geht, die Loyalität der MitarbeiterInnen zu stärken und Talente zu halten. Es ist an der Zeit, eine Arbeitsplatzkultur zu schaffen, bei der die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen im Mittelpunkt stehen. Ein guter Ausgangspunkt ist es, zuzuhören und genau herauszufinden, was sie brauchen. Was hat sich für sie während der Pandemie bewährt? Welche Elemente ihrer Arbeit würden sie gerne ändern? Was sind die wichtigsten Faktoren für das Engagement und die Loyalität Ihrer MitarbeiterInnen? Die Antworten auf diese Fragen bilden eine Grundlage für die Vorbereitung Ihrer nächsten Schritte.

Es wird auch wichtig sein, allen MitarbeiterInnen zuzuhören, die Sie während der großen Kündigungswelle oder darüber hinaus verlieren könnten. Die Gründe für ihre Abwanderung zu verstehen, wird entscheidend dafür sein, wie Sie andere zum Bleiben bewegen können. Der Markt für Talente hat sich durch die Technologie bereits vergrößert, wird aber jetzt durch die zunehmende Telearbeit noch mehr wachsen. Letztendlich wird der Erfolg Ihres Unternehmens davon abhängen, wie gut Sie sich anpassen können.


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